21 Sportler des Radsportvereins Unterweissach bewältigen in drei Tagen 510 Kilometer und 11400 Höhenmeter auf dem Rennrad
„Nur etwas für Bergziegen“ – unter diesem Motto stand zum zweiten Mal die Rennradausfahrt von 21 Sportlern des RSV. In drei Tagen legten die radsportbegeisterten Teilnehmer 510 km zurück und überwanden in Osterreich, Italien und der Schweiz 7 Alpenpässe mit bis zu 11400 Höhenmetern.
Gestartet wurde die Tour in Imst im Inntal. Die ersten 52 km auf welliger und leicht ansteigender Strecke durch’s Ötztal bis Sölden mit etwa 500 Metern Höhendifferenz waren zum Einrollen gerade richtig, bevor der etwa 30 km lange Ansteig zum Timmelsjoch mit Steigungen bis 15 % begann. Bei Hochgurgl, der höchsten ganzjährig bewohnten Siedlung der Ostalpen, öffnete sich der Blick zurück auf die hohen Ötztaler Alpen. Die letzten 500 Höhenmeter nach der Mautstation führten durch wildes mit Felstrümmern übersätes Gelände hinauf zur 2509 Meter hohen Paßhöhe über die italienische Grenze, wo die Radler bei sonnigem und idealem Wetter eine herrliche Aussicht über die Sarntaler Berge hinweg bis hinüber zu Schlern und Marmolada genießen konnten.
Die rasante Fahrt ging nun etwa 20 km mit 1800 Metern Gefälle gen Süden, vorbei an steilen Feishängen, durch überzählige Kurven und Tunnels, nach St. Leonhard im Passeiertal, wo bei einer ausgiebigen Rast bei herrlichem Wetter mit Spaghetti die Kohlenhydratspeicher wieder gefüllt wurden.
Die ersten Leistungsgruppen nahmen anschließend noch den Jaufenpaß mit seinen 2099 Metern und das Penser Joch mit seinen 2214 Metern in Angriff. Gemütlicher ließ es die Seniorengruppe angehen. Sie genoß radelnd die herrliche Landschaft durchs Passeier Tal, durch schmukke Dörfer wie Riffian und Dorf Tirol, weiter durch Meran und durch das Etschtal nach Bozen. Dort galt es die letzen 20 km der Etappe nach Astfeld im Sarntal zu bewältigen. Rötlicher Fels, Weinberge und zahlreiche verfallene Burgen bestimmten das Bild, aber auch unbeleuchtete Tunnels und immer wieder Steigungen mit bis zu 10 %. Nach circa 8 1/2 bis 9 Stunden im Sattel erreichten alle Gruppen Astfeld bei Sarentino unterhalb des Penser Jochs. Der Radcomputer zeigte 186 km und etwa 5000 Höhenmeter, die Seniorengruppe hatte 174 km und etwa 3000 Höhenmeter hinter sich.
Am 3. Tag ging es sofort vom Talboden des Münstertals immer steiler werdend mit bis zu 15 % Steigung etwa 15 km den Ofenpaß hinauf auf 2149 Meter in die Rätischen Alpen. Auf und ab ging es weiter durch die Wälder des Schweizer Nationalparks und dann knapp 20 km in schneller Fahrt hinunter nach Zernez im Inntal. Von dort rollte es dann cirka 50 km auf welliger Strecke entlang des Inn durch’s Unterengadin, dann stand noch kurz vor der Mittagspause ein etwa 8 km langer aber mit 8 % Steigung gut zu fahrender Paß nach Naunders (1394 Meter) an. Anschließend rasten die Pedalritter mit hohem Tempo den Reschenpaß hinunter ins’s Inntal, wo dann bei Prutz am Eingang zum Kaunertal das mit 18 % steilste und 8 km lange Teilstück in Angriff genommen werden mußte. Ein heftiges Unwetter „sorgte für Kühlung“ und für eine kurze Unterbrechung dieser schwierigen Bergetappe. Oben auf der Pillerhöhe (1558 Meter) ging es dann in flotter Fahrt hinunter nach Wenns im Pitztal und die letzten km zurück zum Ausgangsort des ersten Tages, Imst.
Dort waren dann von der ersten Leistungsgruppe etwa 510 km und 11400 Höhenmeter in knapp 23 Stunden im Sattel an drei Tagen geschafft. Die Senioren kamen in der etwa gleichen Zeit auf 450 km und knapp 9000 Höhenmeter. Eine ganze Menge also, für die Freizeitsportler des RSV Unterweissach.
Obwohl die 2. „Bergziegentour“ trotz aller Strapazen allen gut gefallen hat, gibt es doch Stimmen, im nächsten Jahr wieder einmal eine etwas leichtere Tor zu fahren. Die Radler danken den Organisatoren Erwin Bootsmann und Frank Strohmaier sowie unserem Begleitbusfahrer Willi und Ewald Krautter für die Überlassung des Begleitfahrzeuges.