Geschwister Noack für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert

In Achim bei Bremen fand der Deutschland-Cup 2000 im Kunstradfahren statt. Er dient als Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft am 20./21. Oktober 2000 in Oberursel bei Frankfurt. Gleichzeitig zählt er als eine von drei Wertungen für die Aufnahme in den Nationalkader der Aktiven.
Vom Radsportverein Unterweissach waren die Geschwister Silke, Ralf und Axel Noack am Start.
Silke musste im Einer-Kunstradfahren der Frauen als erste Disziplin ihr Sechs-Minuten-Programm mit 28 Übungen absolvieren. Obwohl sie sich an diesem Tag vor ihrem Start nicht sehr wohl fühlte, klappten ihre Ubungen recht gut. Auch die schwierige Rückwärtsserie und die Vorwärts- und Rückwärtsdrehungen auf dem Hinterrad fuhr sie sicher.
Doch der stumpfe Hallenboden der allen Radsportlern Probleme bereitete führte auch bei Silke zu einigen Haitungsfehlern bzw. Wacklern und ein zusätzlicher Sturz beim Dornenstandsteiger rückwärts führte zu weiteren Punktabzügen. Trotzdem erhielt die ehrgeizige Sportlerin aus Unterweissach für ihre gute Leistung von den drei nationalen Kampfgerichten 301,57 Punkte. Dies bedeutete in ihrer Disziplin im Einer-Kunstradfahren an diesem Tag den 9. Platz von 30 gestarteten Sportlerinnen.
Es siegte Astrid Ruckaberle vom RV Weil im Schönbuch vor Sandra Schlosser, RV Gärtringen die amtierende VizeWeltmeisterin. Silke Noack hat sich damit für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifiziert.
Als nächste Disziplin wurde das Zweier-Kunstradfahren der Männer ausgetragen. Hier mussten die Unterweissacher Brüder Ralf und Axel Noack auf Grund ihrer eingereichten Schwierigkeiten, als vorletzte Starter auf die Fahrfläche. Da in den letzten Wochen bei den Wettkämp- fen die Leistungen der beiden Hoffnungsträgern des RSV Unterweissach nicht gerade vielversprechend waren und auch im Training viele Übungen plötzlich nicht mehr fehlerfrei klappten, gingen die Brüder Noack mit gemischten Gefühlen an den Start. Selbst ihre Trainerin und Mutter, Ingrid Noack, war vor dem Start äußerst angespannt, denn es stand für die zwei Radsportler aus dem Rems-Murr-Kreis sehr viel auf dem Spiel. Ihre Übungen auf zwei Rädern klappten erfreulicherweise recht gut. Selbst die Standsteigerdrehungen, im Wettkampf in Unterweissach noch eine Zitterpartie, wurden gut bewältigt. Deshalb gingen die erfolgreichen Brüder optimistisch die zweite Hälfte ihres Programms, jetzt auf einem Rad, an.
Doch beim Lenkersitzsteiger/Schulterstand fand Obermann Ralf auf den Schultern seines Bruders keinen festen Stand und musste kurz vor dem Ende der Runde abspringen. Dabei riss er seinen Bruder Axel ebenfalls vom Rad. Trotz dieses Missgeschicks setzten sie ihr Programm zwar mit einigen kleinen Unsicherheiten, aber ohne weitere größer Fehler fort und erreichten mit 303,6 3 herausgefahrenen Punkten den 2. Platz hinter den amtierenden Weltmeistern, den Brüdern Rauch aus Langenprozelten in Bayern.
Damit erkämpften sich die beiden Unterweissacher die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft souverän und haben jetzt gute Chancen auch im nächsten Jahr wieder in den Nationalkader aufgenommen zu werden.
Die endgültige Entscheidung fällt allerdings erst bei der Deutschen Meisterschaft.