Zwölf Radtouristiker des RSV Unterweissach auf viertägiger Rennrad- Ausfahrt durch Eifel und Hunsrück

Es war eine Rennradausfahrt der besonderen Art. Neben dem Rennradfahren im schönen noch unbekannten Terrain durch Eifel und Hunsrück standen dieses Mal kulturelle Sehenswürdigkeiten mit auf dem Programm.
Der Start der 12-mannstarken Rennradgruppe des RSV Unterweissach erfolgte in Andernach, der cirka 2000 Jahre alten Römerstadt am Rhein. Gleich am Stadtrand begann sofort der sanfte aber nachhaltige Anstieg nach Mendig, einer Kleinstadt auf einem 200 000 Jahre alten Lavastrom eines ehemaligen Vulkans. In Mendig gab es früher 28 Brauereien gab. Die einzige noch vorhandene, die Vulkan-Brauerei, konnte besichtigt werden. Zunächst ging es 153 Stufen in die Tiefe des Lavakellers, ein kilometerlangen Labyrinth-Stollensystem unter der Stadt, das unter anderem auch als riesiges Bierlager diente.
Weiter ging die Fahrt über die Deutsche Vulkanstraße und über den Kraterrand eines Vulkans zum Laacher See, vorbei am Kloster Maria Laach. Es folgten mehrere Anstiege hinauf in die Voreifel, ständig ging es auf und ab, oft sehr steil und immer kam der Wind von vorne. Über Langscheid führte die Route vorbei an der Rennstrecke „Nürburgring“ zum Etappenziel und Übernachtung in Nürburg unterhalb der Burg.
Am zweiten Tag rollte die Gruppe über wellige Landschaften über Kehlberg durch das Städtchen Daun, dem Zentrum der Vulkaneifel. Wieder folgten steile Anstieg, bis bei den Maaren der Vulkaneifel eine kurze Verschnauf- und Besichtigungspause folgte. Dann ging es weiter durch idyllische Landschaften, mal hinauf, mal abwärts, zum burgenreichen Manderscheid, wo sich die meisten mit Spagetti die Kohlehydrat-speicher füllten. So gestärkt radelte der Tross weiter gegen den Wind über die Deutsche Wildstraße nach Bitburg, wo sich fast alle ein kühles Pils gönnten. Nun war es nicht mehr allzu weit zum Etappenziel, Vianden in Luxemburg, das eingebettet im Tal der Our in den Ardennen liegt. Nach knapp 120 anstrengenden Kilometern mit ständigem Gegenwind und cirka 1200 Höhenmetern freuten sich die Weissacher Radfreaks über die festlich gedeckte Tafel im feinen Restaurant und das Fünf-Gänge-Menu.
Ab den dritten Tag schien das Wetter den Radlern wohl gesonnener, schien doch nun überwiegend die Sonne, während man an den ersten beiden Tagen mit etwas Glück trocken durch die Lande kam. Die landschaftlich sehr reizvolle Strecke führte ab Vianden zunächst in vielen Schleifen durch die Täler der Flüsse Our und Sauer in das mittelalterliche Städtchen Echternach. Dann folge die Fahrt über die Sauer- Grenzbrücke zurück nach Deutschland, wo sofort ein steiler Anstieg nach dem anderen folgte, durch die letzten Ausläufer der Eifel. Bald darauf führte eine sehr rasante und gefährliche, steile Abfahrt hinunter nach Trier, der ältesten römischen Stadt Deutschlands. Nach der Besichtigung des Amphitheater führte die Route vorbei an den historischen Kaiserthermen zum Porta Nigra. Nach kurzem Stopp führte die Fahrt weiter ins Moseltal nach Schweich, wo es wieder Spagetti zum Mittagessen gab, dann fast 30 Kilometer in rasanter Fahrt entlang der Mosel durch die zahlreichen berühmten Schleifen bis nach Neumagen-Drohn. Dort begann ein langer Anstieg durch das reizvolle und ruhige Drohntal hinauf zur Hunsrück-Höhenstraße mit herrlichem Ausblick. Nun folgte eine rasante kilometerlange Abfahrt zum Tagesziel Morbach im Idarwald, der Heimat des bekannten Schinderhannes (legendärer Räuberhauptmann im 18.Jahrhundert). Der Radcomputer zeigte 147 gefahrene Tageskilometer und fast 1400 Höhenmeter.
Der vierte und letzte Tag führte zunächst vorbei an der von den Kelten erbauten Wasserburg Baldenau hinauf zum höchsten Punkte der Hunsrück-Höhenstraße. In Wederath besichtigten die Weissacher Radler die von den Kelten gegründete Reste der Siedlung „Belginum“(ca. 2000 Jahre alt) und keltische Gräberhügel. Über Rhaunen erreichten die Radlergruppe zur Mittagszeit bei Kirn das Tal der Nahe.
Entlang der Nahe, vorbei am Nahedurchbruch, dem höchsten Fels Deutschlands außerhalb der Alpen, wurde das Ziel, die bekannte Kurstadt Bad Kreuznach, nach insgesamt cirka 420 Kilometern und knapp 4400 Höhenmeter ohne Unfall erreicht.
Trotz des sehr unterschiedlichen Leistungsstandes war es eine harmonische Rennradausfahrt, die von Jörg Widmaier hervorragend organisiert wurde. Unser Dank gilt ihm und seinem Sohn Lorenz, der uns mit dem Gemeindebus begleitete.

Kurz vor dem Ziel Bad Kreuznach. Vorne von links: Günter Wurst, Bernhard Eigen, Manfred Balmer, Uli Wildenhain und Jörg Widmaier. Hinten von links: Wilfried Schramm, Siegfried Eder, Karl Scheib, Frank Wahl, Herbert Baumstark und Uwe Hirzel. Nicht auf dem Foto ist Andreas Bobanac, der uns fotografiert hat.
Wenige Kilometer vor dem Etappenziel Vianden/Luxemburg:
Wilfried Schramm, Siegfried Eder, Herbert Baumstark, Uli Wildenhain, Tourguide und Organisator Jörg Widmaier, Manfred Balmer, Karl Scheib, Frank Wahl, Uwe Hirzel, Günter Wurst und Bernhard Eigen am Grenzübergang nach Luxemburg. Auf dem Bild fehlt Fotograf Andreas Bobanac.