RSV Jahresausfahrt nach Büchenau 2010

Immer zum Herbstbeginn veranstaltet unsere Radsportgruppe ihre Jahresabschlussfahrt. Seit 1987 war dies die 23. Ausfahrt bei nur einer, wetterbedingten, Unterbrechung.
Die Ausfahrt ging über den Schwarzwald ins badische Büchenau bei Bruchsal. Dort wurde übernachtet und am nächsten Tag über den Kraichgau, das Neckartal, das Weinsberger Tal zurück nach Weissach im Tal geradelt.
Frühmorgens trafen sich 20 Radler am „Milchhäusle“ zur Gepäckverladung. Um das Stadtgebiet Stuttgart zu vermeiden, ging’s zunächst mit der S-Bahn nach S -Vaihingen. Nun konnte der Tross über ruhige Wirtschaftswege zum Siebenmühlental bei Leinfelden rollen. Die alte Bahnlinie bis Waldenbuch, zum Rad-und Fußweg umgebaut, ist ein viel benutzter Kultweg der Stuttgarter. An einem Samstagmorgen aber noch ohne großes Verkehrs-aufkommen passierbar. Weil es doch noch etwas kühl war, kam der Anstieg nach Weil im Schönbuch gerade recht. In dem wunderschönen Weiler Mauren bei Holzgerlingen, dann das traditionelle Brezelvesper. Jetzt ging es durch das Würmtal runter über Ehingen, Aidlingen weiter nach Weil der Stadt und Simmozheim. Dann kam der erste Schwarzwaldberg nach Möttlingen. Der Lohn für den steilen Anstieg hinter Simmozheim war die rasante Abfahrt nach Bad Liebenzell ins Nagoldtal. Auf dem Nagoldradweg wurde der Eingang zu dem bekannten Monbachtal Wanderweg passiert und in Dennjächt nach ca. 90km in eine Gartenwirtschaft eingekehrt. Das war ein so lauschiger Ort, dass fast die Weiterfahrt vergessen wurde. Mancher ahnte wohl den heftigen Anstieg von Unterreichenbach über Engelsbrand zum Enztal nach Neuenbürg. Wer im Schwarzwald Rad fährt weiß, entweder es geht rauf und runter oder im Autoverkehr das Tal entlang. Den Anstieg nach Straubenhardt quittierte ein Rad mit einem Schaltungsdefekt. Aber kein Problem, es erfolgte ein fast profimäßiger Wechsel zum Ersatzfahrrad aus dem Begleitbus. Bei Straubenhardt verlässt man den Schwarzwald und kommt in eine völlig andere Gegend, den Kraichgau. Auch als badische Toskana bekannt. Alle waren erstaunt, welch schwere Anstiege das scheinbar nur leicht wellige Gelände bietet. Aber nach 165 km war das Ziel Büchenau, mit seiner sym-badischen Gastronomie, schließlich erreicht.
Am nächsten Morgen ging’s bei Kaiserwetter erstmal mitten durch die ehemalige Residenz- stadt Bruchsal. Vorbei am Barockschloss, über den Berg und durch einen wunderschönen Hohlweg nach Unteröwisheim. Durch das Zabergäu, mit seinen unendlichen Weinbergen, dann nach Lauffen im Neckartal. Auch hier mitten durch die Altstadt. Nur zu Fuß oder mit dem Rad ist das möglich. Weiter ging es durch die Weinbaugebiete Richtung Untergruppenbach. Zur Burg Stettenfels hoch musste es dann der Steilaufstieg aus der Ortsmitte Untergruppenbach sein. Die Vorahnung auf ein Weizenbier war die nötige Motivation. Der Burggarten ist eine herrliche Anlage für die Mittagsrast. Man hat von dort eine beeindruckende Sicht auf die Löwensteiner Berge, den Stuttgarter und den Ludwigsburger Raum. Dann wurden die Landstriche so langsam wieder bekannter. Nach dem Breitenauer See waren noch einige steile Anstiege durch die Weinberge bis nach Wüstenrot zu bezwingen. Jetzt noch das Lauter- und das Murrtal entlang und schon war Weissach im Tal erreicht.
An den beiden Tagen wurden insgesamt 310 km zurückgelegt. Für alle Teilnehmer war das eine stressfreie Ausfahrt. Gerade so, dass das Weizenbier richtig schmeckt. Jahresabschlussfahrten haben in erster Linie den Sinn die Geselligkeit zu fördern. Das wurde in hohem Maße erfüllt.

Aufstieg von Unterreichenbach nach Engelsbrand (von links): Herbert Häußer, Andreas Bobanac, Jörg Widmaier, Manfred Balmer und Günter Wurst

Fotos: Stefan / Volker / Harald