Radmarathon-Cup 2013 beim RSV Unterweissach – Teil 3
In diesem Jahr nehmen zwei Rennradler des RSV Unterweissach an der Radmarathon-Cup Serie des BDR teil. Diese Serie besteht aus 16 Veranstaltungen, die über ganz Deutschland verteilt in der Regel von Vereinen vor Ort veranstaltet werden, so dass man schon etwas herum kommt, wenn man regelmäßig teilnimmt. In den beiden vorherigen Teilen der Berichte über den Radmarathon-Cup 2013 wurden schon eine Menge Kilometer zurück gelegt. Das erfordert auch mal eine Verschnaufpause, die die beiden RSV-Fahrer Harald und Stefan unterschiedlich verbrachten. Etwas Abwechslung ist auch mal gut und nach und nach erreichen unsere beiden Marathonis ihr Ziel, die Belohnung für die Teilnahme am Radmarathon-Cup.
Stefan entschied sich kurzfristig zur Teilnahme am 16. Härtsfeld-Pur Radmarathon des RSV Nattheim 1906 e.V. am 16. Juni 2013, frei nach dem Motto ‚es läuft ja gerade so schön‘. Gesagt – getan, und so wurde mit Rad und Gepäck nach Nattheim gefahren. Dabei handelt es sich nicht um einen Wertungsmarathon der Cup-Serie, aber bei sehr schönem Wetter waren wunderbare Ausblicke ins Nördlinger Ries, auf den Ipf bei Bopfingen und über die wellige Landschaft im Wörnitztal von Ebermergen und Wörnitzstein bis Riedlingen möglich. Anschließend ging es mit einer nach Süden führenden Schleife über Kloster-Mödingen wieder zurück nach Nattheim. Dort wurde ein geselliger Ausklang der Tour auf dem Vereinsgelände mit Roter Wurst und dem alkoholfreien Zielbier begangen, bei der auch die frische Bräune auf Armen und Beinen bewundert werden konnte. (Streckenlänge: 215 km, Höhenmeter: ca. 2500)
Danach war aber auch bei Stefan ein Päuschen willkommen, in der ’nur in der Gegend herum gefahren‘ wurde. Im Gegensatz dazu betätigte sich nun wieder Harald sportlich und fuhr am 14.07.2013 den 14. Nordschwarzwald-Bosch-Radmarathon. Dieser Marathon war wieder einer aus der Radmarathon-Cup Wertung und fand im Rahmen der Feiern zum 100 Jährigen Bestehen des RSV Falkenfels Bühlertal in Baden statt. Bei bestem Wetter mit Temperaturen um 27 °C ging es nach einer Einrollphase von 33 km als erstes hoch nach Kaltenbronn. Diese Anfahrt über Reichental wird auch bei anderen Radmarathons gerne genommen, zeichnet sie sich doch über hochprozentige Straßensteigungen aus und führt zu nachhaltiger Erwärmung des Marathonis. Nach der Abfahrt ins Tal der Großen Enz ging es weiter bis Enzklösterle und von dort zum nächsten Höhepunkt in Simmersfeld. Ein paar ‚Wellen‘ später folgt die rauschende Abfahrt ins Murgtal und dort weiter bis Raumünzach, wo der nächste und letzte Höhepunkt der Strecke in Angriff genommen wurde. Die Strecke führt über Erbersbronn und Hundsbach bis zur Schwarzwaldhochstraße B500, in deren Verlauf auch der Mummelsee passiert wurde. Bei Ruhestein ging es wieder runter von der B500, vorbei an der Klosterruine Heiligental bis Oppenau im Renchtal. Weiter ging es über Oberkirch durch die Weinberge zur Brandstetter Kapelle bei Durbach, die – natürlich – auf einem Hügel liegt. Danach ging es dann aber zielstrebig wieder zurück nach Bühlertal. Nach dieser anspruchsvollen wie schönen Strecke konnte Harald Vollzug melden, er hatte damit seine graue Wertungskarte für das Belohnungstrikot mit den erforderlichen 6 Einträgen gefüllt. (Streckenlänge: 210 km, Höhenmeter: ca. 3500)
Stefan hatte in der Zwischenzeit wieder Kräfte für seinen Saisonhöhepunkt gesammelt und hat vom 15.07. – 22.07.2013 seine Zelte im Tannheimer Tal in Tirol aufgeschlagen. Gleich nach der Anreise am Montag ging es auf Erkundungstour, z.B. an den Vilsalpsee sowie auf die Suche nach den lokalen Ernährungsmöglichkeiten. Ich darf verraten, dass Stefan fündig wurde 🙂 . Nach einer erholsamen Nacht ging es am Dienstagmorgen mit dem 24 Jahre jungen Tourführer Stefan Kirchmair auf Tour. Diese führte über den Gaichtpass ins Lechtal und bei Steeg zur allgemeinen Erbauung nach Kaisers (Teilstrecke 4,5 km, Höhenmeter: 430). Nach einer kurzen Pause mit Getränk ging es dann wieder zurück nach Tannheim (Gesamtstrecke: 120 km). Am Mittwochmorgen erfolgte dann die große Runde mit Stefan Kirchmair und Gerrit Glomser über den Gaichtpass entlang des Plansees nach Oberammergau und von dort weiter über Trauchgau und Schwangau vorbei an Schloss Neuschwanstein nach Füssen und Reutte nach Weißenbach und über den Gaichtpass zurück nach Tannheim (Streckenlänge: 150 km). Schon am Donnerstagmorgen ging es erneut auf Tour, diesmal in Richtung Oberjoch und Marktoberdorf. Weiter führte die Strecke über Görisried nach Oy. Am Kreisverkehr vor Nesselwang stellte dann Stefan Kirchmair noch eine Extrarunde in Aussicht, als Alternative stand jedoch die Rückkehr ohne Umwege nach Tannheim mit Christian Strebl (ein lokaler Radsportler) zur Wahl. Stefan hat sich schnell entschlossen, bei Christian zu bleiben, da alle drei Touren keine Spazierfahrten waren, die Durchschnittsgeschwindigkeiten lagen alle über 30 km/h. (Streckenlänge: 100 km). Am darauf folgenden Freitag war Pause angesagt und mit dem Auto wurde schon mal das Hahntennjoch überprüft. Das mit der Pause war für Stefan nicht ganz einfach, zumal nun auch Marcel Wüst anwesend war, um die Tour zu führen, aber es war richtig so. Am Samstagmorgen ging es mit den 3 Tourführern Stefan Kirchmair, Gerrit Glomser und Marcel Wüst auf eine kleine Runde zum Vorglühen, aus dem Tannheimer Tal über Grän nach Pfronten und über Weißenbach über den Gaichtpass zurück (Streckenlänge: 57 km). Am Sonntagmorgen hieß es dann wieder früh Aufstehen, denn nun stand das große Finale der Radwoche im Tannheimer Tal an: der Tannheimer Tal Radmarathon. Dieser Marathon wird, anders als in Deutschland, mit Zeitnahme per Transponder gefahren. Nach einem gelungenen Start ging es von Tannheim über Grän nach Pfronten und dann hinein ins Lechtal. Dort war bei super Wetter Einrollen vor großer Kulisse bis Lech und von dort weiter über Zürs zum Flexenpass angesagt. Nach einer kurzen Abfahrt ging es dann über den Arlbergpass ins Inntal. Dort angekommen hieß es, mit der richtigen Gruppe durchs Inntal über Landeck bis Imst zu kommen, was auch gut gelang. Kurz vor Imst war dann die Kontrollstelle bei ca. 33 °C wichtiger Stopp für die Verpflegung vor der Auffahrt zum Prüfstein der Strecke: das Hahntennjoch. Nachdem das Wuchten in der Steigung bis zum Ortsende von Imst abgeschlossen war, begann erst der eigentliche Aufstieg. All die anderen Radschieber, Verschnaufer und Schenkelmassierer entlang der Strecke motivierten Stefan dazu, den Anstieg durch zu fahren – auch wenn’s manchmal schwer fiel. Dabei konnten ettliche Positionen in der Rangliste gut gemacht werden. Nach der Ankunft oben auf dem Hahntennjoch war zur Freude von Stefan auch Gerrit Glomser anwesend, der als 9-Stunden-Zeitmarke die Strecke abfuhr. Mit einem kleinen Vorsprung für die Serpentinen im oberen Teil der Abfahrt vom Hahntennjoch ins Lechtal machte sich Stefan wieder auf den Weg, um dann bei dem Örtchen Bschlabs kurz vor erreichen des Lechtals von Gerrit’s Truppe eingefangen zu werden. Diese Truppe war groß genug, um dem ordentlich von vorne wehenden Wind durch das Lechtal die Helme entgegen zu strecken. So ging es mit bis zu 40 km/h nach Weißenbach, wo sich Motivator Gerrit Glomser bemühte, noch einmal alles aus der Truppe heraus zu locken. Das hat gereicht, um im Fall von Stefan den Marathon bei einer Streckenlänge von 230 km in 8:56 Stunden zu absolvieren, was einen guten Platz im Mittelfeld der Starter einbrachte. Da schmeckte das alkoholfreie Zielbier und die Nudeln mit Bolognese-Soße besonders gut, begleitet von der Siegerehrung auf der Tribühne im Zelt. Mit vielen anderen Radlern um sich herum könnte man auf die Idee kommen, den Tannheimer Tal Radmarathon für’s nächste Jahr schon mal auf die Agenda zu setzen…
So weit der dritte Teil der Tourberichte unserer Teilnehmer des Radmarathon-Cup Deutschland Harald und Stefan. Nun gilt es noch einmal die Kräfte zu sammeln, damit alle das Ziel von 6 erfolgreichen Teilnahmen an Wertungsmarathons erreichen.