Appenzeller Rundfahrt 2015 – Vereinsausfahrt RSV Unterweissach

Am 28.06.2015 stand die Vereinsausfahrt des RSV Unterweissach an. Sie hatte die Teilnahme an der Appenzeller Rundfahrt 2015 des VMC Andwil-Arnegg zum Ziel. Dabei handelt es sich um eine an zwei Tagen stattfindende Rundfahrt mit Start und Ziel im Schweizer Kanton St. Gallen und führt durch das Appenzeller Land. Angeboten wurden drei Touren unterschiedlicher Längen, deren Namen sich von Appenzeller Käsesorten ableitet:
Classic Tour – mit 70 km und 1380 Höhenmetern
Surchoix Tour – mit 153 km und 3080 Höhenmetern
Extra Tour – mit 175 km und 3300 Höhenmetern
Für die Teilnahme an der Vereinsausfahrt fanden sich die drei üblichen Verdächtigen des RSV Unterweissach, Harald, Volker und Stefan. So reichten für die Teilnahme zwei PKW aus, die Anreise erfolgte am Samstagnachmittag nach Andwil-Ebnet zum Schulhaus. Schon auf der Fahrt zum Startort war aufgrund des Wetters zu vermuten, dass es eine schöne Tour werden könnte. Bei dem Teilnehmerkreis seitens des RSV Unterweissach war klar, es kann nur eine Strecke in Frage kommen: die Extra Tour mit 175 km und reichlich Höhenmetern. Vor Ort angekommen, war noch eine Anmeldung möglich, so dass für den nächsten Morgen schon mal ein Punkt weniger auf der Aufgabenliste stand. Nach einem kurzen Willkommenstrunk ging es zu Fuß noch einmal nach Arnegg, dort fand ein Fest statt. So konnte der Vorabend gemütlich begangen werden. Anschließend ging es wieder nach Andwil zum Schulhaus, wo das Nachtlager eingerichtet wurde, Harald und Stefan in ihren Autos, Volker im mitgebrachten Zelt.
Am nächsten Morgen ging es dann um 5:00 Uhr mit den Startvorbereitungen los. Da bereits am frühen Morgen Temperaturen von +15 °C gemessen wurden, konnte bei der Kleidungswahl etwas großzügiger vorgegangen werden, bei Harald und Stefan blieben die Beinlinge direkt im Gepäck. Lediglich die Armlinge sollten mit, was auch gut war, da bei Streckenabschnitten auf über 900 m über dem Meer auch mal ein kühles Lüftchen, speziell auf den Abfahrten, zu erwarten war. Für alle RSV-Radler gab es Premieren bei dieser Ausfahrt, für alle 3 war es die erste RTF in der Schweiz und Volker hatte noch sein nagelneues Rennrad eingepackt, um der Sache einen angemessenen Rahmen zu geben. Nachdem alles gerichtet war, ging es dann für Harald, Stefan und Volker auf die Strecke.
Hier ist die Streckenbeschreibung der Extra Tour 2015:
Andwil (Schulhaus Ebnet) – Flawil – Magdenau – Lütisburg – Ganterschwil – Dietfurt (Kontroll- und Verpflegungsposten) – Oberhelfenschwil – Wasserfluh – Brunnadern – Necker – Degersheim – Hueb – Schwellbrunn (Kontroll- und Verpflegungsposten) – Dicken – Chäsern – Schönengrund – Bächli – Urnäsch – Hundwil – Stein (Kontroll- und Verpflegungsposten) – Lank – Appenzell – Sammelplatz – Gais – Bühler – Wissegg – Trogen – Landmark – St. Anton – Oberegg – Rehetobel – Grub-Riemen (Kontroll- und Verpflegungsposten) – Rorschacherberg – Berg /SG – Wittenbach – Andwilermoos – Andwil (Schulhaus Ebnet)
Die abwechslungsreiche Streckenführung erlaubte regelmäßig einen Ausblick auf den Säntis und die Gebirgszüge daneben, aber auch auf den Bodensee. Oben waren auch stellenweise noch Schneefelder zu erkennen, oft verschwand der Säntis in Wolken – was aber für die 3 Tourenfahrer nicht zutraf. Auf dem Bodensee dagegen waren Boote und Badende zu sehen, da das Wetter dort eigentlich nichts anderes zuließ.
Der erste richtige Anstieg der Tour von Dietfurt auf die Wasserfluh brachte schon mal den Motor von Harald, Volker und Stefan auf Betriebstemperatur und gab einen weiteren Vorgeschmack auf die folgenden Streckenabschnitte. So im Rausch des ständigen Auf und Ab auf der Strecke verfehlte auch schon mal der eine oder andere Teilnehmer eine der ausgeschilderten Verzweigungen. Auf Abfahrten konnten schon mal Geschwindigkeiten von über 70 km/h erreicht werden, was aber durch die unweigerlich folgenden Anstiege wieder kompensiert wurde. Wir hatten auch Begleitung von lokalen Radlern, die mehr oder minder mit uns die Tour sichtlich genossen. Nach der Überquerung eines der Streckenhöhepunkte bei Schönau auf 1068 m ü.N.N. folgte eine weitere rauschende Abfahrt hinunter nach Urnäsch. Von dort aus ging es zur nächsten Kontroll- und Verpflegungsstelle in Stein, wo eine umfangreichere Verpflegung anstand, da die nächsten Anstiege nicht lange auf sich warten ließen. Es gab neben den üblichen Getränken auch reichlich Appenzeller Käse mit frisch geschnittenem Brot sowie eine Appenzeller Spezialität, eine Art Küchlein mit leckerer Füllung. Nachdem die Energiespeicher bei unseren 3 Teilnehmern wieder aufgefüllt waren, ging es auch zügig zum nächsten Anstieg, dem Anstieg zum Sammelplatz, der auf 3 km Strecke rund 200 Höhenmeter überwand. Das wurde mit einem majestätischen Blick auf das Säntis Massiv belohnt.
Danach folgte der Anstieg von Bühler nach Wissegg auf ca. 1060 m ü.N.N., von wo aus der Bodensee wieder gut zu sehen war, tief unten in der Landschaft. Nach einer kurzen Abfahrt nach Trogen führte die Strecke nun zum Finale bei den Höhenmetern, nach St. Anton – Oberegg auf eine Höhe von ca. 1100 m ü.N.N., wo sich große Ausblicke in Richtung Rheintal sowie die umliegenden Berggipfel auftat. Danach begann die in mehreren Zwischenstufen verlaufende Abfahrt hinunter zum Bodensee. Nach Wienacht-Tobel startete die Abfahrt voll durch, gemäß der Straßenschilder waren dort 18 % Gefälle zu meistern. Trotz dieser verlockenden Aussichten wurde ein kurzer Zwischenstopp für aussichtsreiche Bilder gemacht.
Unten angekommen war es deutlich wärmer als auf der bisherigen Strecke. Über Rorschacher Berg und Rorschach ging es über Tübach nun auch zum Streckenfinale. Alle die auf der Abfahrt abgebauten Höhenmeter mussten für den Rückweg zum Ziel in Andwil wieder irgendwie zurück gewonnen werden. So folgte dann der Anstieg über Berg nach Engelburg auf eine Höhe von 825 m ü.N.N. Aufgrund der mittlerweile höheren Temperaturen kamen unsere 3 Radler samt ihren Mitradlern doch noch einmal ordentlich in Wallung, gut dass die Trinkflaschen noch Reserven hatten. Von Engelburg aus konnten die RSV Radler es dann aber mehr oder minder rollen lassen, es ging stetig hinunter nach Andwil zurück zum Schulhaus, wo alle 3 wohlbehalten und ohne Defekt ankamen. Nach dem Verstauen der treuen Räder und dem Duschen kam noch das unvermeidliche Zielbier und sorgte so für einen gelungenen Abschluss einer landschaftlich sehr schönen Tour, die aber auch den Antrieb sowie die Fahrkünste der Teilnehmer ein wenig mehr als üblich beansprucht.
Ein paar Bilder von der Appenzeller Rundfahrt 2015