2. German Masters 2017 in Öhringen

Beim zweiten Turnier der German-Masters im Kunstradfahren der Eliteklasse ging es sehr spannend zu. In Öhringen kämpften Deutschlands beste Sportler um wertvolle Punkte für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, die Ende November in Österreich stattfindet. Auch Viola Brand vom RSV Unterweissach zählte zu den Favoriten. Nachdem der erste Wettkampf nicht ganz zu ihrer Zufriedenheit gelaufen war, wusste die 23-jährige Studentin, dass sie nun abliefern musste, um im Rennen zu bleiben.
Der Druck machte der Vizeweltmeisterin jedoch nichts aus. Sie startete von der fünften Position aus. Gekonnt zeigte sie ein tolles Programm. Beide Handstände klappten. Für die vierfache Lenkerdrehung gab es Bonuspunkte. Lediglich nach einem Steiger verdrehte sich der Lenker. Brand musste kurz vom Rad, um den Lenker zu drehen. Das wiederum wurde von den Kampfrichtern korrekterweise als Sturz gewertet. Mit dennoch starken 177,17 Zählern zeigte sich Brand jedoch zufrieden. Der Patzer war kein Mentalproblem, einfach nur Pech meinte die Sportlerin. Stärker waren nur noch Milena Slupina (Bayern, 184,25 Punkte) und Maren Haase (Nordrhein-Westfalen, 179,42). Als Dritte qualifizierte sich die Miedelsbacherin für das begehrte Abendfinale. Dort lief es perfekt. Brand zeigte eine spektakuläre Kür. Sie überzeugte die Kampfrichter und bekam von 187,50 aufgestellten Punkten nur 2,7 Zähler abgewertet. Das bedeuteten 184,80 Punkte und eine neue persönliche Bestleistung. Wieder einmal wurde das Ergebnis nur noch von Maren Haase (RV Blitz Hoffnungsthal) mit 185,82 Zählern überboten. Milena Slupina (TSV Bernlohe) blieb mit 181,88 Zählern hinter der Miedelsbacher Sportlerin zurück.
Im Rennen um die WM-Punkte mischt Brand wieder mit. Für Spekulationen sei es aber noch zu früh. Drei von insgesamt sieben Wettkämpfen müssen noch gefahren werden. Zum Schluss werden die beiden schlechtesten Ergebnisse gestrichen. Erst dann steht fest, wer die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft vertritt. Vom Sprichwort „Alle guten Dinge sind drei“ möchte Brand nichts wissen, denn für sie wäre es schon der vierte Auftritt bei einer Weltmeisterschaft.
Manuel Brand legte bei den Einer-Männern zwei starke Durchgänge hin. Einzig bei den schwierigen Drehungen konnten ihm die Kommissäre ein paar Prozente abziehen, da diese Übungen nicht vollständig in der 50 Zentimeter großen Zone gezeigt wurden. In der Vorrunde kam Brand mit 170,42 Zählern auf Platz acht. Im zweiten Durchgang, in der sogenannten Zwischenrunde, die nur von Nationalkadersportlern gefahren wurde, konnte er noch etwas drauflegen und erzielte mit 173,10 Zählern den fünften Platz. Den Sieg in dieser Runde holte sich Marcel Jüngling (Hessen, 182,07).
Für beide Weissacher Sportler geht es am 7. Oktober mit dem dritten und letzten Wettkampf der German-Masters in Gutach (Schwarzwaldbahn) weiter.