Rennrad Alpenausfahrt 2005
„Hefeweizen!“ – wie aus einem Mund schallte es der Wirtin am Abend auf die Frage des Getränkes von den Radlern entgegen. Kein Wunder, denn die erste Tour zum Auftakt der dreitägigen Rennrad Alpenausfahrt 2005 hat nicht nur Körner, sondern auch so manchen Schweißtropfen gekostet.
Ausgangspunkt war dieses Jahr das Grenzörtchen Koblach im Rheintal bei Dornbirn, von wo die Teilnehmer vom 15. bis 17. Juli zu jeweils drei Rundtouren mit insgesamt rund 350km und knapp 7000hm starteten und sich wieder in der Zweierdisziplin Radfahren und Einkehren übten.
Die erste Etappe führte nach Überschreitung des Furkajochs in das Tal der Bregenzerach und über den Bödelepass wieder zurück. Trotz mehrmaligen Nachtankens von Getränken aller Art waren durch die sommerlichen Temparaturen die Treibstoffreserven schnell aufgebraucht.
Samstag war Rampentag. Über mittlere Pässe (u.a. Ruppenpass und Schwägalb) und viele kleinere Anstiege wurde das Appenzeller Land erkundet – den Säntis und den „Hohen Kasten“ immer im Blickfeld. Trotz unbeständiger Witterung konnten die Radler ihre Regenjacken verstaut lassen, da sie sich mit viel Glück zwischen den Gewitterschauern hindurch schlängelten.
Die dritte Tour führte durch die schweizer Kantone Schwyz und Glarus über den Sattelegg-, Ibergeregg- und Pragelpass, wobei der 900 Höhenmeter lange Anstieg auf den letzteren zweifellos der sportliche Höhepunkt war. Längere Abschnitte mit bis zu 18 Prozent Steigung forderten insbesonderen bei den Pedaleuren mit nur zwei Kettenblättern die letzten Reserven. „Das war kein Pass zum fahren, sondern einer zum quälen“ lautete dann auch treffend der Kommentar bei der anschließenden Einkehr auf einer gemütlichen Bergalm an der Passhöhe. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch – nach der anschließenden Abfahrt mit einer grandioser Sicht auf den Gebirgsstock des Glärnisch und einem erfrischenden Bad im Klöntaler See waren sich alle wieder einig: Schön war’s!